L3 Design in Miniaturmodellen

Referent: Johannes Schwörzer, DE

Das Fahrzeug-Design von Louis L. Lepoix gespiegelt in Maßstabs-Miniaturmodellen von Nutzfahrzeugen, Land- und Baumaschinen verschiedener Herstellern in unterschiedlichen Maßstäben.

Industriewerbemodelle in technischen Maßstäben nahmen in ab Mitte der 1950er Jahre die innovative Formensprache von Louis L. Lepoix auf und unterstützen den Abverkauf der Vorbilder. So prägten sie die Akzeptanz sowohl der geschwungenen Linien der Lepoix Schöpfungen der 1940er und 1950er Jahre als auch der klaren Linien und Kanten sowie das Trapezdesign der Lepoix-Entwürfe ab Ende der 1950er Jahre bis in die 1990er Jahre. Spielwarenhersteller folgten mit ihren Miniaturen, welche für die Kinder gezielt die aktuelle Fahrzeugwelt wiedergaben. Zum Beispiel wurde der Champion 400 als Pennytoy in einer Plastik-Kleinwagenserie geschaffen. Zu allererst wurden Traktoren und dann Lastwagen mit Lepoix Ursprung umgesetzt. Bei den LKW trugen Wiking und später Siku die klaren Linien in ihren Hausmaßstäben 1:87 und 1:50/1:55 in die Spielzimmer. Baumaschinen folgten auch in größern Maßstäben als echte Spielzeuge z. B. B16 von Gama. Doch gerade diese Fahrzeuggattung fand eine stetige Umsetzung als 1:50 Modelle seitens der Promotional-Hersteller wie Renner, NZG, Conrad, Wittek und anderen. In Einzelfällen wie bei der Weiterproduktion der Steyr Plus LKW Lastwagen in China wurden dort sogar Modelle in 1:25 für die Eigenwerbung im Reich der Mitte angefertigt.

Für die Darstellung aktueller Landtechnik, einschließlich der Lepoix-Trecker, griffen die Spielwarenproduzenten Hausser und Siku auf den aus England stammenden Maßstab 1:32 zurück. Die hohe Nachfrage von Sammlern nach speziellen Miniaturen führte zur Herstellung von Handarbeitsmodellen, zunächst aus Weißmetall, später aus Resin, vor allem im weit verbreiteten PKW-Maßstab 1:43. Dies ermöglichte die detaillierte Nachbildung von Fahrzeugen wie dem Bugatti 101, sowohl als Limousine als auch als Cabriolet.

Ab den 2000er Jahren veränderte sich der Markt für Miniatur-Modelle deutlich. Durch die Verlagerung der Produktion, vor allem nach China, entstanden aufwändig veredelte Miniaturen, die gezielt an ältere Sammler über 14 Jahre verkauft wurden. Dies führte auch zur Schließung von „Typen-Lücken“ in den Sammlungen, wobei Young- und Oldtimer als neue Modelle erschienen. Die Sammlergemeinde und Fans von Lepoix-Miniaturen profitierten von diesen Entwicklungen durch hochwertige Modelle des Bugatti 101 Berline und der Fiat 500 Weinsberg-Varianten Limousine und Coupé. Zudem brachte der führende H0-Hersteller Wiking eine „Louis L. Lepoix“ Themen-Packung im Maßstab 1:87 heraus.

Ein Wort zum Schluss: Das dreidimensionale Modell veranschaulicht besser wie eine nur zweidimensionale Zeichung das neue gestaltete Fahrzeug. Der Betrachter erfasst die Gestaltung und Wirkung des Industrie-Designs umfassend. Die Verfügbarkeit auf dem Schreibtisch respektive die Begreifbarkeit mit den eigenen Händen erhöht den emotionalen Bezug zum Vorbild.

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45 Jahre - Design und Designer

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